Donnerstag, 9. März 2023

Heiss, feucht & tropisch

Australien Landschaft

Auf unserem Roadtrip in Australien ging es weiter Richtung Norden und mit jedem zurückgelegten Kilometer wurde es heisser und feuchter…

Unterwegs nach Bundaberg

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Bundaberg

Wer Gingerbeer mag, der hat bestimmt schon einmal eines von “Bundaberg” probiert 🤗. Unsere Reise entlang der Ostküste hoch führte uns direkt am Herkunftsort des berühmten Getränks vorbei. Zu unserer Freude gab es ein Angebot von “Bundaberg” all ihre nichtalkoholischen Getränke während einer Degustation zu probieren und im Anschluss auch ein selber zusammengestelltes 6er-Pack mitzunehmen 😋. So besuchten wir den “Bundaberg Barrel” und erfuhren dort, dass es mittlerweile mehr als 10 verschiedene Geschmacksrichtungen des Getränks gibt. Gemäss “Bundaberg” ist es für sie wichtig echte Produkte aus fairem Anbau zu verwenden. Um eine konstante Versorgung mit Ingwer bester Qualität sicherzustellen, hat das in den 1960er-Jahren gegründete Unternehmen mittlerweile auch eigene Ingwerfelder rund um Bundaberg. Zusätzlich stammt der grösste Teil ihres verwendeten Zuckers ebenfalls aus der Region. Während wir uns bei der Anfahrt noch gewundert hatten, wieso es hier so viele riesige Zuckerrohrfelder hatte, wussten wir nun wohin der Süssstoff fliessen wird 😅.

Es war auch hier in Bundaberg, dass wir zum ersten Mal auf unserem Australien-Trip zufälligerweise auf eine Schweizer Familie stiessen. Es fühlte sich schon speziell an, bei der Degustation plötzlich wieder einmal auf Schweizerdeutsch angesprochen zu werden. Und, im Gegensatz zu normalen Ferien, fanden wir dies auch schön 😊.

Im Bundaberg Barrel

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Rockhampton

Bereits in Yandina und Bundaberg zeigte sich, dass wir uns immer mehr den tropischen Gebieten näherten. Die Tage waren heiss und schwül, die Nächte nicht minder warm, am Morgen war alles was in unserem Muggi offen herumlag feucht. Einmal mehr waren wir froh um die Packingcubes, welche Mary uns Zuhause in den Wochen vor dem Anbruch unserer Reise noch genäht hatte. Darin blieb alles schön trocken 😌. Auch in Rockhampton war das Wetter nicht besser. Doch zu unserem Glück kamen wir erst am späteren Nachmittag an und konnten somit möglichst lange die kühlende Klimaanlage in der Fahrerkabine unseres Toyota Hilux geniessen 😉. Zur Belohnung für diese Hitze, konnten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit einen Schwarm der wunderschönen “Rainbow Lorikeet” beobachten, die sich in einem nahen Baum zur Nachtruhe betten wollten 🦜. Zwar hatten wir diese Vögel bereits bei einem früheren Stopp gesehen aber meist nur bei der „Durchreise“.

Ansonsten war unser Besuch in Rockhampton so langweilig wie der Ort selber. Bereits bei der Ankunft meinte der Typ an der Reception, dass Rockhampton ein okayer Ort sei aber nichts zu bieten hätte. Gute Werbung für die eigene Stadt 🤣. Immerhin fanden wir hier einen passenden Holzleim, weil sich in unserem Gefährt bereits bei der Abholung erste Mangelerscheinungen zeigten. Australische Ingenieurskunst halt 🤷‍♂️.

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Clairview

Das einzige nichtalkoholische “Bundaberg”-Getränk, welches wir während unserer Degustation in Bundaberg nicht probieren konnten, war die Weihnachtsedition “Spiced Ginger Beer”. Wie man uns auf Nachfrage mitteilte, werde dieses nur zur Weihnachtszeit gebraut und die Charge vom letzen Jahr sei restlos ausverkauft. Doch auf unserer Fahrt zu unserem nächsten Halt in Clairview gönnten wir uns zur Mittagszeit einen Kebab in einem Einkaufszentrum. Und siehe da, bei der Getränkeauswahl schimmerten uns zwei der “Spiced Ginger Beer” von letzter Weihnacht entgegen 🤗. Natürlich schlugen wir direkt zu und genossen dann das köstliche Getränk später am Strand in Clairview 🤗. Geschmacklich war es wie “abgefüllte Weihnachten”! 😅 Grundsätzlich ist der Geschmack wie ein normales “Bundaberg Ginger Beer” aber mit ganz viel Zimt 😋.

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Leider konnten wir auch in Clairview nicht im Meer schwimmen gehen, da von Dezember-Mai “Stinger-Season” ist 🥲. Überall wird davor gewarnt während dieser Zeit entlang der Ostküste ohne entsprechenden Schutz (z.B. durch einen Stinger-Overall oder ein spezielles Netz gegen die giftigen Quallen) baden zu gehen. So vertrieben wir unsere Zeit mit einem ausgiebigen Strandspaziergang und genossen dann die Sicht auf das Meer bei einer Runde Montagsmalen im Sand 🤭. Zumindest so lange, bis der Regen einsetzte…

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Eungella National Park 18

Schwimmende Jäger

Während wir am nächsten Tag unterwegs zu unserem nächsten Nachtlager waren, plagte uns irgendwann der Hunger. Auf der Suche nach einer Gaststätte stiess Mary auf ein Restaurant mit dem klingenden Namen „Platypus Lodge“. Ausserdem sah das Essen auf den Bildern wie eine Mischung aus Österreichischer und Schweizer Küche aus. Ein kurzer Blick auf die Website des Unternehmens verriet uns auch wieso: geführt wurde dieses Etablissement von einem Österreicher der jahrelange in der Schweiz arbeitete, bevor er nach Australien auswanderte. Die Krönung des Ganzen war aber, dass auf einigen Bildern freilebende Schnabeltiere zu sehen waren! War es möglich, dass wir diese kleinen Racker doch noch in freier Wildbahn zu sehen bekämen😱?  Einen Haken hatte das Ganze: der nötige Umweg für diesen Besuch war rund 130km lang für den Hinweg und dann nochmals knapp 100 Km bis zu unserer eigentlichen Station. Natürlich mussten wir also diesen kleinen Umweg (für australische Verhältnisse) in Kauf nehmen und so düsten wir los!

Im Eungella National Park angekommen, passierten wir diverse Warnschilder, dass die Strasse sehr steil sei und man mit einem Caravan oder Camper sehr vorsichtig sein müsse. Wir hatten aber Glück im Unglück. Wenige Wochen zuvor gab es diverse Erdrutsche entlang der Strecke und erst seit wenigen Tagen ist der Weg überhaupt wieder passierbar. Dies allerdings nur einbahnig. Und so warteten wir gut 20 Minuten bevor wir mit zwei, drei anderen Autos seelenruhig, die ganze Strasse ausnutzend (wo möglich), den Berg hinauftuckerten.

Wenig später standen wir vor der Platypus Lodge, welche etwas „in die Jahre gekommen“ aussah. Auch an der vielversprechenden Menükarte hatte scheinbar der Zahn der Zeit genagt, denn ausser ein paar „Chips“ (Pommes Frites) und kulinarisch sehr niedrigen Sandwiches gab es nichts mehr um den Hunger zu stillen 😢.

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Eungella National Park 13

Nicht enttäuscht wurden wir jedoch von dem anschliessenden Spaziergang entlang des Broken River. Wie uns der Gastwirt in der Lodge mitteilte, gab es in diesem Fluss tatsächlich Platypus (Platypusse? Platypüsser? Platypa? Platypi? 🤔). Da es sich um einen relativ verregneten und eher dunkleren Tag handelte, meinte er, die Chancen stünden gut, dass die sonst in der Dämmerung aktiven Tieren bereits jetzt am Nachmittag beim Jagen seien. Und tatsächlich entdeckten wir kurz darauf einige Platypus in einem etwas ruhigeren und breiteren Abschnitt des Flusses 🤗. Wir waren absolut fasziniert 😁! Nie hätten wir damit gerechnet diese Tiere in der freien Natur tatsächlich erleben zu dürfen 😊. Aufmerksam beobachteten wir die Wasseroberfläche immer auf der Suche nach aufsteigenden Luftblasen, die auf einen der kleinen, braunen Jäger darunter hinwiesen. Nur so war es möglich den kurzen Moment, den die spannenden Tiere an der Oberfläche verbrachten, nicht zu verpassen. Da die Platypusse nicht die einzigen Tiere im Wasser waren, wurden wir auch mehrere Male von einer auftauchenden Schildkröte in die Irre geführt 🐢🤣. Abgerundet wurde unser Ausflug damit, dass wir aus nächster Nähe einen Eisvogel bei der Reinigung seines Federkleides beobachten und fotografieren konnten.

Der Umweg hatte sich definitiv gelohnt! 😊

Rund um den Broken River

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Cape Hillsborough

Unsere Reise führte uns weiter nach Cape Hillsborough, genauer gesagt in den Cape Hillsborough National Park und den daran angrenzenden Tourist Park zum Übernachten. Hier würden wir zwei Nächte verbringen, da der Platz eine schöne Attraktion zu bieten hatte: jeden Morgen kurz vor Sonnenaufgang versammelten sich diverse Wallabies am Strand für ihr Frühstück. 

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Am nächsten Morgen standen wir ganz früh auf, um die angekündigten Wallabies am Strand in der Morgendämmerung zu sehen. Wir erwarteten, wie im Mungo Nationalpark, die Tiere in freier Wildbahn beobachten zu können. Leider stimmte das nur halbwegs 🙃. Am Strand wurden alle Besucher direkt von einem Mitarbeiter des Nationalparks abgefangen und darauf hingewiesen, dass man ja den Blitz beim Fotografieren ausschalten und die Tiere nicht berühren soll. Zusätzlich waren um die Wallabies „Hütchen“ in einem grossen Halbkreis ausgelegt, den man nicht überschreiten sollte. Schliesslich verteilte der Mitarbeiter des Nationalparks darin Futter… 😳

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Von den vielen Menschen, die sich um diesen Halbkreis drängten und dem Herumwedeln mit Taschenlampen abgestossen, entfernte sich Mary von der Gruppe und lief bis ans Ende des Strandes. Dort widmete sich eine Wallaby-Mutter mit ihrem Nachwuchs dem eigentlichen Futter, das die Wallabies wohl seit jeher an den Strand lockte: angespülte Sprossen von Mangrovenbäumen, die etwas wie grosse, dicke Bohnen aussehen. Schliesslich kam auch Simon nach und wir konnten zusammen die Wallabies bei Morgendämmerung geniessen 🤗. Nach kurzer Zeit entdeckten jedoch auch andere Touristen die Tiere vor uns und kamen herüber. Da ihnen der Abstand für eine tolle Insta-Story wohl zu gross war, rückten die Neuankömmlinge den Tieren so auf die Pelle, dass diese immer weiter weghüpften, bis sie schlussendlich fluchtartig im Wald verschwanden 😢. 

Mit gemischten Gefühlen zogen auch wir uns wieder zurück vom Strand.

Sonnen­aufgang mit Wallabies

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Nach einem kurzen Morgenessen spielten wir eine Runde Minigolf in der hauseigenen Anlage. Danach machten wir uns auf eine kleine Rundwanderung zu verschiedenen Lookouts im Nationalpark. Zum Abschluss dieser Wanderung liefen wir zur Insel „Wedge Island“, welche nur bei Ebbe zu Fuss erreichbar ist. Der „Weg“ dahin führte über altes Vulkangestein und endete am „Wedge Island Beach“. Von da aus genossen wir einen wunderschönen Ausblick zurück auf die Halbinsel von Cape Hillsborough. Als wir schon auf dem Rückweg waren, sahen wir auf einmal ein Wallaby 🦘, das sich über den soeben gekommenen Weg mit grossen Sprüngen näherte und schliesslich bei den hier wachsenden Mangroven anhielt. Dort tat es sich genüsslich an den Sprossen und liess sich auch nicht ablenken, als wir (mangels Alternativen) im Abstand von wenigen Metern unseren Rückweg fortsetzten. Gerne wären wir länger dageblieben um das gar nicht so scheue Tier ausgiebig zu betrachten, doch drängte die Zeit, denn die Flut begann wieder einzusetzen.

Cape Hillsborough & Wedge Island

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Dafür begegneten wir später am Strand zufällig der Schweizer Familie aus Bundaberg, welche sich riesig auf die Wallabies am folgenden Morgen freute. So versuchten wir unsere Meinung so schonend wie möglich kund zu tun, um ihnen nicht die ganze Vorfreude zu nehmen 😊.

Während der Wallabies-Besuch, und im speziellen die Begegnung auf „Wedge Island“, toll war, waren wir nicht minder von einem anderen australischen Original fasziniert: den Kookaburras (kurz Kookas). Zwar wurden wir bereits mehrfach von diesen lachenden Vögeln am Morgen geweckt, jedoch kamen sie uns nie so nahe wie hier im Cape Hillsborough National Park. Haben wir schon erwähnt, dass die Vögel Australiens faszinierend sind 🤭?

Wer selber mal hören will wie ein „Kooka“ so klingt, der kann dies z.B. bei YouTube mit dem nachfolgenden Link.

Kookaburra - lachender Vogel

Unterwegs nach Airlie Beach

Airlie Beach 2

Airlie Beach

Vom Gastwirt in der Platypus Lodge erhielten wir den Tipp, dass es in „Airlie Beach“ (ausgesprochen wie „early beach“) Tauchmöglichkeiten am Great Barrier Reef gebe. In der Zwischenzeit hatten wir die verschiedene Anbieter zwar überprüft und für uns unpassend empfunden, nichts desto trotz suchten wir einen Caravanpark in Airlie Beach. Zur Auswahl stand ein pumpenvoller Familien-Campingplatz am Ortseingang, ein teurer Stellplatz in der Ortsmitte, ein Holiday Park neben dem Flugplatz (erster Flug am Morgen 05:45 Uhr) oder ein relativ günstiger Caravanpark dazwischen. Natürlich haben wir uns für letzteren entschieden, waren aber dennoch überrascht wie leer dieser war.

Gleich am ersten Abend wurde Simon beim Abwasch von unserem Nachbarn angequatscht. Der etwas verwirrt wirkende Herr in seinen Vierzigern behauptete gerade an einer eigenen TV-Show zu arbeiten. Das Thema der Show sei Fischen. Und Gitarren spielen. Also kombiniert. Aber nacheinander. Ein totsicherer Erfolg! Jedoch werde das Format nicht für das Fernsehen produziert, sondern für Facebook und Youtube. Und auch für Instagram. Er wolle nicht für jemanden anderen arbeiten, deshalb mache er alles selber. Überhaupt arbeite er eigentlich nicht gern, sondern ginge lieber fischen. Oder spiele Gitarre. Das tue er um Geld für die Obdachlosen zu sammeln; zu welchen er selber auch gehörte, da er seit 10 Jahren in seinem Auto lebe. Dies mache er, obwohl seine Mutter stinkreich sei. Sie wolle ihm einfach kein Geld abgeben, weil sie nicht einverstanden sei, was er auf Facebook so schreibe. Und überhaupt sei er so gut mit der Gitarre, dass man ihn auch schon mit Elvis verglichen hätte. Wie wenn seine Erzählung nicht bereits sehr ablenkend war, verlangte er im Anschluss noch viel mehr Aufmerksamkeit von Simon, als er begann Videoclips von sich auf seinem Handy abzuspielen. Während seine musikalischen Künste ganz gut klangen, schien der Vergleich mit Elvis doch etwas arg übertrieben. Die 11 Likes beim einen Video zeugten aber davon, dass dies nicht alle so sahen... 😅 Nach gefühlt 100 Videos mit den selben drei Griffen, wechselte der „Künstler“ den thematischen Inhalt der Darbietung und zeigte nun unzählige Videos mit, zugegeben riesigen, selber gefangenen Fischen. Diese werfe er immer wieder brav zurück ins Meer. Ausser an Weihnachten. Oder wenn er Hunger hätte. Er würde auch welche verkaufen, falls wir interessiert seien.

Irgendwann liess der fischende Gitarren-Elvis von Simon ab und widmete sich wieder seinen Vegemite-Broten und rief seine Freundin an. Mit brummendem Schädel und einer Zeine voll halb sauberem Geschirr machte sich Simon so schnell wie möglich auf den Rückweg zu unserem Toyota. Wenn die einzelnen Übergänge in seiner Show ebenfalls so zusammenhaltslos würden wie bei diesem Monolog, würde die Sendung sicher ein voller Erfolg… 🤯

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Nach einer sehr ruhigen und erholsamen Nacht, beschlossen wir spontan nochmals einen Tag in Airlie Beach zu bleiben und am Blog zu arbeiten. Einen grossen Teil des Tages verbrachten wir jedoch zusammengepfercht im Muggerli, da draussen immer wieder tropische Regengüsse über uns hinwegfegten. Dennoch war der Tag ziemlich produktiv und als wir am Nachmittag wieder einmal in die Sonne umzogen, konnten wir auch einmal dem Nichtstun fröhnen.

Bald darauf wurden wir von unseren neuen Nachbarn auf Schweizerdeutsch angesprochen. Das junge Päärchen, Janine & Patrick, war ebenfalls mit dem Camper auf dem Weg durch Australien jedoch in entgegengesetzter Richtung und insgesamt schon seit drei Monaten auf Achse. Halbzeit. Wir plauderten bis tief in die Nacht hinein und tauschten Erfahrungen und Tipps aus, erzählten von lustigen Erlebnissen und lauschten ihren Zukunftsplänen. Gerade nach den vielen Stopps an der überlaufenen, anonymen Ostküste genossen wir es sehr ein Gespräch mit anderen Reisenden zu führen. Dass wir dieses in unserer Muttersprache führen konnten, machte den ganzen Abend noch viel schöner 😃! 

Während wir am nächsten Morgen noch am Frühstück waren, machten sich die beiden bereits ready für einen Tagesausflug zu den „Whitsunday Islands“ vor Airlie Beach. Und als sie sich voller Tatendrang von uns verabschiedeten, schwelgten wir nochmals in Erinnerung wie es bei uns war als wir Halbzeit hatten…

Unterwegs nach Rollingstone

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Rollingstone

Im Gegensatz zur letzten Woche standen wir nun vor dem Problem, dass wir nicht mehr zu langsam sondern zu schnell unterwegs waren. So versuchten wir die Strecke bis zum Ziel in gleich lange Teile zu unterteilen und suchten dann jeweils einen Ort zur Übernachtung in der Nähe. Rollingstone war einer dieser Orte, an welchem wir nichts Spezielles vor hatten oder sehen wollten, sondern nur einen Stellplatz für die Nacht suchten. Der „rockige“ Name war da natürlich ein Bonus 🤘😎.

Der lokale Tasman Holiday Park befand sich in einer sehr schönen und gut gepflegten Grünanlage direkt am Meer (baden war verboten wegen den Krokodilen 🐊🙄), mit einem eigenen Koj-Teich, kleinen Brücken, einem Café und weiteren Annehmlichkeiten. Als wir unseren Stellplatz suchten, waren wir uns nicht sicher, ob wir wirklich auf einem Camping- und nicht auf einem Golfplatz gelandet waren. So gut war der Rasen gepflegt 😂! 

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Rollingstone 1

Insgesamt war das Klientel hier aber wieder merklich älter und ein Grossteil der Stellflächen blieben leer. Dafür hatten wir so die Möglichkeit ungestört zum ersten Mal eine neue Kakadu-Art aus der Nähe zu beobachten: die „Red-tailed black cockatoos“ 🦜. Zwar hatten wir bereits ein paar Tage zuvor einige Exemplare aus dem fahrenden Auto gesehen, nun aber konnten wir eine ganze Gruppe davon bei der Futtersuche bestaunen und in Ruhe fotografieren. Im Vergleich zu den „normalen“ weissen Kakadus, sind ihre schwarzen Kollegen viel grösser und bis auf einzelne Federn im Schwanz eben schwarz. Einige der krächzenden Vögel waren zusätzlich mit feinen weissen Punkten übersät und wirkten so wie ein lebendig-gewordener Blick in einen Sternenhimmel. Faszinierend! Die Vogelwelt in Australien hat es echt in sich😊!

Und nach einem weiteren Regenfall gab uns in weiterer Entfernung ein "Rainbow bee eater" die Ehre 🤗.

Red-tailed black cockatoos

Unterwegs nach South Mission Beach

Der nächste „Zwangshalt“ führte uns nach „South Mission Beach“. Scheinbar lieben die Nord-Queenslander cool klingende Ortsnamen… 🙄🤣 In der Zwischenzeit waren wir so planlos unterwegs, dass wir auf dem Weg nach South Mission Beach sogar im feuchtesten Ort Australiens, Tully, Halt machten. Dieser Ort war scheinbar mehrere Jahre hinter einander mit diesem ehrenvollen Titel betraut worden und so bauten die „Tullyianer“ als Wahrzeichen der Stadt ein acht Meter hohes Abbild eines goldenen Gummistiefels. 🤷‍♂️ Natürlich besuchten wir dieses und genossen den wahnsinnigen Ausblick auf den Busbahnhof, die öffentlichen Toiletten, die Zuckerfabrik und die Hauptstrasse. Haben wir schon erwähnt, dass wir Zeit schinden mussten und langsam des Planens müde wurden 😂?

Tully

Damit wir auch ja erst zu der Checkin-Zeit auf dem Campingplatz ankamen, machten wir auch noch einen kleinen Ausflug durch einen der vielen kleinen Nationalparks (Djiru National Park) in der Nähe. Gemäss Internet sollte man dort oft Cassowaries sehen. Diese fast Emu-grossen, flugunfähigen Vögel leben in den Regenwäldern von Australien und können selbst die giftigsten Früchte und Pflanzen essen, verdauen und deren Samen wieder ausscheiden. Sie tragen somit merklich zum Überleben dieser Pflanzen bei. Auch wenn es spannend gewesen wäre, haben wir auf unserem Regenwaldspaziergang im Nationalpark leider keinen dieser blau-köpfigen Zeitgenossen gesehen. Dafür wurden wir (trotz aufgetragenem Insektenspray) von unzähligen Mücken so übel hergerichtet, dass wir im Anschluss aussahen, als hätten wir uns mit Windpocken angesteckt 😢🙈.

Djiru National Park

South Mission Beach 1
South Mission Beach 2

South Mission Beach

Auch unser Campingplatz für diese Nacht pries uns an, dass man hier Cassowaries sehen kann. Doch auch hier sahen wir ausser den üblichen Geckos, Mücken, Spinnen und sonstigen Krabbeltieren leider nichts…

Unsere Route

Yandina

Australien

Bundaberg

Australien

Rockhampton

Australien

Clairview

Australien

Eungella National Park

Australien

Cape Hillsborough

Australien

Airlie Beach

Australien

Rollingstone

Australien

South Mission Beach

Australien

Die Kombination von extremer Luftfeuchtigkeit von 85% und der Hitze von 30+° C setzte uns je länger je mehr zu. Die Nächte waren oft unangenehm heiss und grosse Teile des Tages fühlten wir uns wie erschlagen und antriebslos. So waren wir sehr froh als wir zur letzten Station mit unserem Muggerli aufbrechen konnten. Danach winkten ein paar Tage in einem Airbnb. Beinahe war es so als könnten wir das richtige Bett unsere Namen rufen hören… 😊