Samstag, 24. Dezember 2022

Kia ora in Aotearoa

Neuseeland Reisen

Im Land der langen, weissen Wolke führte es uns auf der Nordinsel durchs Auenland, zu farbigen Sprudeltümpeln, weiter zu den Glühwurm-Höhlen und über einen Vulkan hin zur Hauptstadt Wellington.

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Auckland

Bereits in Manila fühlte sich Mary nicht so wohl und der lange Flug von Manila nach Auckland mit Transfer in Taipei, Taiwan, machte die ganze Sache nicht besser. In unserem neuen Airbnb in Auckland packten wir dann den Fiebermesser aus und siehe da, Mary hatte Fieber (der gratis COVID-Test vom Flughafen war jedoch negativ). Anstatt Auckland zu erkunden, kurierte sie sich aus, während Simon unsere Wäsche wusch. Leider haben wir entsprechend während der 2 Tage, welche wir da waren, nicht wirklich etwas von Auckland gesehen. Am 3. Tag ging es Mary wieder gut und wir konnten unseren Mietwagen bei SIXT abholen gehen.

Wir hatten Glück, dass wir überhaupt ein Auto mieten konnten! Denn bereits während unserem Aufenthalt in Singapur hatten wir uns nach Mietwagen für Neuseeland umgesehen. Weder Avis, noch Enterprise oder Hertz hatten für die Zeitdauer von Mitte Dezember - Mitte Januar Autos zur Verfügung. Alles war ausgebucht und es wäre auch nicht möglich gewesen für eine kürzere Zeitdauer z.B. zuoberst auf der Nordinsel ein Auto zu mieten und dann unten in Wellington das Auto zurückzugeben und dann ein anderes Auto auf der Südinsel zu mieten. Denn für Mietautos der soeben erwähnten Firmen wäre es nicht erlaubt gewesen, diese mit der Fähre mit auf die Südinsel zu nehmen 🤷‍♂️. Schliesslich nach sehr langer Suche fanden wir heraus, dass SIXT auch in Neuseeland Filialen hat (ganze 6 🤣) und zu unserem Glück gab es genau in Auckland und an unserem Zielort auf der Südinsel einen Standort. Zusätzlich war es auch erlaubt, das Auto mit der Fähre auf die Südinsel zu überführen und es bei einer anderen Filiale zurückzugeben 😅.

In Vorbereitung auf unseren Roadtrip durch Neuseeland hatten wir online einen Theorietest für die Strassenverkehrsregeln absolviert. Dies ist kein muss, wird aber sehr empfohlen für Touristen, da es doch einige Verkehrsregeln und Schilder gibt, die bei uns anders sind. Angefangen beim Linksverkehr 😳. Oh waren wir anfangs nervös auf der anderen Strassenseite zu fahren, mit dem Fahrersitz rechts und vertauschten Blinker/Scheibenwischer-Hebeln. Doch wie sich herausstellte, ist es gar nicht so schwer. Nur bei Abzweigungen und im Kreisel muss man sich wirklich konzentrieren, die „richtige“ Spur und Richtung zu erwischen 🙄.

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Wellington 16
Auckland 3
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Ausflug nach Hobbiton

Unsere erste Fahrt führte uns von Auckland knapp 170km nach Süden ins Hobbit-Land 😊. Schon während der Anfahrt suchten wir nach einem geeigneten Namen für unser rotes Mietauto (einem kleinen Toyota Corolla) und landeten schliesslich bei „Hobbit“ 🚗😃. So klein wie dieser “fünf Plätzer” war, musste es für Hobbits konstruiert worden sein! Wir füllten das Auto mit unserem Gepäck auf alle Fälle komplett aus… Auf dem Parkplatz von Hobbiton Movie Set Tours angekommen, atmeten wir erleichtert auf, froh dass die erste Fahrt im Linksverkehr so gut verlaufen war.

Voller Erwartung machten wir uns auf und liessen uns ins Auenland entführen. Die Tour begann mit einer kurzen Shuttle-Fahrt mit einem Car. Sie führte uns direkt zum Anfang der schmalen Gasse, durch welche Bilbo im ersten Hobbit-Film rennt und ruft, dass er zu spät für ein Abenteuer sei. So berichtete uns Glen, unser Tourguide. Ein kurzer Spaziergang durch die Gasse führte uns direkt an den Anfang von Hobbiton! Wir konnten es kaum fassen: da waren sie direkt vor uns, all die kleinen, mit viel Liebe zum Detail in die Hügel gebauten Häuschen aus den “Hobbit-“ und „Herr der Ringe“-Filmen 😁. Wie uns erzählt wurde, sind die Hobbit-Häuser für die „Herr der Ringe“-Trilogie nur als Fassade gebaut worden. Nach dem durchschlagenden Erfolg dieser Filme, wurden für die „Hobbit“-Filme die Häuschen mit (begrenzten) Innenräumen gebaut. Grösstenteils wurden die Szenen in den Hobbit-Häuschen jedoch in einem Filmstudio in Wellington gedreht. 

Der Weg durch Hobbiton führte durch viele kleine Gassen bis auf den Hügel, wo im Film Bilbo wohnt. Je höher ein Hobbit wohnt und je mehr Fenster sein Häuschen hat, desto angesehener ist er in Hobbiton, erklärte Glen weiter. In den “Herr der Ringe”-Filmen gab es oberhalb von Bilbo’s Häuschen eine riesige Eiche, welche anscheinend nicht ursprünglich dort war, sondern für die Trilogie an einem anderen Ort fein säuberlich auseinandergenommen und am Filmset wieder zusammengebaut wurde. Da die “Hobbit”-Filme vor “Herr der Ringe” spielen, musste für deren Produktion ein kleinerer, jüngerer Baum an der selben Stelle her. Anstatt einen Baum irgendwo auszugraben und zu setzen, entschied der Produzent, Sir Peter Jackson, dass ein künstlicher Baum gebaut werden soll. Dieser besteht aus Stahl und Plastikblättern aus Taiwan 🙃. Und anscheinend passte dem Produzent der Grünton der Blätter nicht, also musste jedes einzelne der tausenden Blätter von Hand vom Filmteam neu angesprayt werden 🤣.

Von Bilbos Haus oberhalb von Hobbiton führte ein sanft geschwungener Weg an weiteren Häuschen vorbei zur grossen Festwiese, auf welcher Bilbo an seinem “einundelfzigsten” Geburtstag plötzlich verschwand. Der Blick über den See am Rande der Wiese war von atemberaubender Schönheit! Nach einem kleinen Spaziergang vorbei an Samwise Gamgees Haus wo die “Herr der Ringe”-Trilogie endet, standen wir neben der Wassermühle am anderen Ende des Sees. Von hier aus gelangten wir über die steinerne Brücke, welche Gandalf am Anfang des ersten Films überquerte, direkt zum Gasthaus “Grüner Drachen”. Wie von Glen versprochen, durften wir hier das eigens für Hobbiton gebraute (Ginger-) Bier testen und mit einer kleinen Speise einige Minuten rasten und die wunderbare Atmosphäre geniessen. Nach einem kurzen Fussmarsch durch die angrenzenden Gärten und den letzten Hobbit-Häusern, bestiegen wir den bereitstehenden Car Richtung Parkplatz.

Hobbiton

Wenn man seinen Ausflug nach Hobbiton frühzeitig (ca. 2+ Monate im voraus) plant, kann man auch eine Tour mit einem typischen, hobbitschen “zweiten Frühstück”, einem Mittagsbuffet oder sogar mit einem Abendbanquet im “Grünen Drachen” buchen und hat dann noch mehr Zeit sich in der Anlage zu bewegen. Aber auch die normale Tour ist aus unserer Sicht ein absoluter Pflichtbesuch wenn man es nach Neuseeland schafft. Schliesslich lebten und leben sowohl das heutige “Herr der Ringe”-Universum, als auch Neuseeland in einer Art symbiotischer Beziehung zu einander. Während Neuseeland den Filmen und Spielen (usw.) seine atemberaubende Schönheit schenkte, ziehen die fantastischen Geschichten jedes Jahr nach wie vor Tausende von Touristen auf die Insel. Win-win also.

Maungatautari Tirau 3
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Maunga­tautari

Nach unserem Ausflug nach Hobbiton fuhren wir weiter nach Maungatautari, wo wir auf einer Farm ein kleines Häuschen via Airbnb gefunden hatten. Die Punga Lodge war optimal gelegen für unsere geplanten Ausflüge der nächsten Tage. Die Umgebung war wunderbar ruhig. Es gab viele Vögel mit ihrem für uns teils fremdem Gesang und abends, wenn wir auf der überdachten Veranda der Lodge sassen, konnten wir Kaninchen beim futtern und spielen beobachten 🤗. Landschaftlich gesehen erinnerte uns die Umgebung extrem an die Voralpen in der Schweiz. Jeden Morgen und Abend wurden wir von Oscar dem Hofhund begrüsst, der sich die täglichen Flauscheinheiten abholte 🤗.

Maunga­tatauri und Umgebung

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Farbige, stinkende Sprudeltümpel

Gleich bei Rotorua (also knapp 20min Autofahrt 😉) , befindet sich das “Wai-O-Tapu Thermal Wonderland”. Rotorua wird öfters als die übelriechendste Stadt in Neuseeland bezeichnet. Und tatsächlich, bei der Durchfahrt durch die Ansiedlung drang ein intensiver Geruch nach faulen Eiern durch die Lüftung vom Hobbit-Auto. In Wai-O-Tapu gab es dann noch viel mehr von dem, mal mehr mal weniger, intensiven Schwefelgeruch 🤢. Überall im „Wonderland“ gab es sprudelnde Tümpel und aufsteigende Schwefelschwaden. An einigen Orten war der gesamte Untergrund abgesackt, an anderen gab es Schwefelablagerungen an Wänden zu sehen. Einige der kleinen Seen waren auch je nach Bestandteilen giftgrün oder orangerot verfärbt. Aus dem grössten der Seen, dem “Champagne Pool”, mit seinen orangerot verfärbten Rändern stieg konstant heisser Dampf auf, der vom Wind mal hierhin und mal dorthin getragen wurde.

Während wir den Ausflug wirklich genossen haben, waren unsere Geschmacksnerven froh, als wir Rotorua wieder verliessen. Dennoch können wir diesen Ausflug jedem empfehlen!

Wai-O-Tapu

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Waitomo Glowworm Caves 2
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Besuch bei den Glühwürmern

Unser nächster Ausflug galt den Glowworm Caves in Waitomo. Diese wurden im späten 19. Jahrhundert gemeinsam von den Maori und Engländern erforscht, waren den Maori jedoch schon vorher bekannt. Unsere Tour führte uns zuerst durch eine Tropfsteinhöhle. Nach einigen Treppen nach unten konnten wir in einem kleinen Seitengang einen ersten Blick auf die Glühwürmer erhaschen. Diese hatten sich in fadenförmigen Gebilden an der Decke befestigt und leuchteten um in die Höhle verirrte Insekten anzuziehen. In einem nächsten Abschnitt bestiegen wir ein Boot und wurden darin vom Tourguide an langen Seilen durch das Höhlenlabyrinth gezogen. Zuvor wurden wir angewiesen ganz still zu sein, denn die Glühwürmer würden auf Geräusche mit abschalten ihrer „Leuchten“ reagieren. So glitten wir also mucksmäuschenstill durch das Wasser in der Höhle. Es war wie unter dem Sternenhimmel in einer klaren Nacht, doch es waren alles Glühwürmer über uns an der Gewölbedecke 😊. Leider war es verboten innerhalb der Höhle Fotos zu machen und so haben wir als Andenken nur ein Foto vom Höhlenausgang.

Turangi 1
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Turangi 2

Turangi

Nach unserem Abstecher zu den Glowworm Caves fuhren wir knapp 2h zu unserer nächsten Unterkunft in Turangi. Die im Grossmutter-Stil eingerichtete Wohnung bot uns den nächstmöglichen Unterschlupf für unsere geplante Wanderung am nächsten Tag. Auf dem altmodischen Kochherd konnten wir einmal mehr Spaghetti Bolognese mit Bolognese-Sauce ohne Fleisch kochen 🤣🙈. Wir hatten nun schon zum zweiten Mal eine Bolognese-Sauce gekauft, welche kein Fleisch enthielt. Zwar wurde beim Überfliegen der Rückseite etwas von “400g minced meat” erwähnt, dass dies jedoch hinzugefügt werden muss, war für uns, wieder einmal, nicht klar… Offensichtlich gibt es in diesem Land keine Bolognese mit echtem Fleisch aus dem Glas zum Kaufen... Naja, dafür war die Sauce auch nicht gut 🙄.

Tongariro Alpine Crossing 22
Tongariro Alpine Crossing 1
Tongariro Alpine Crossing 2
Tongariro Alpine Crossing 3

Wanderung über den Vulkan

Morgens um 5 Uhr standen wir auf und bereiteten einige Sandwiches zu. Nach dem Morgenessen ging es los mit einer Fahrt zum Ketetahi Car Park. Von dort wurden wir mit einem Shuttle zum Mangatepopo Car Park gebracht. Da die geplante Wanderung namens Tongariro Alpine Crossing eine Ein-Weg-Tageswanderung ist und über eine Distanz von knapp 20km geht, wird empfohlen das Auto beim Ketetahi Car Park (in der Nähe vom Zielort) abzustellen.

Die ersten paar Kilometer gingen über Kieswege, einige Holzstege und Holztreppen und führten nur kaum merklich nach oben. Dann jedoch begann der Aufstieg zum Mt Ngauruahoe (“Herr der Ringe”-Fans vielleicht besser bekannt als “Mt Doom” 😉). Anstatt vielen Windungen (wie in der Schweiz üblich um den Weg nicht zu steil zu machen) setzen die Neuseeländer auf viele Holztreppen. Überall und möglichst jede Treppe mit einer unterschiedlichen Stufenhöhe pro Stufe 😂🙈. Und dann begannen die Plastikgitter am Boden😳. Die sind in der Form von Honigwaben und die einzelnen Sechsecke sind mit Kies gefüllt, einige aber auch mit einer einbetonierten Metallstange um das Gitter am Boden zu verankern. Das ganze sollte dann den Weg markieren, da man auf diesem bleiben soll, weil alles rundherum “heiliger Boden” der Maori sei. Mit wenigen Ausnahmen war fast bis hoch zum roten Vulkankrater der Weg mit diesen Gittern ausgelegt in Abwechslung mit den Holztreppen. Schliesslich erreichten wir den Gipfel neben dem roten Krater. Kurz darauf ging es in einem sehr rutschigen Geröllfeld nach unten zu den Emerald Lakes. Diese Seen sind stechend grün-blau und enthalten einiges an Mineralien. Neben einem der Seen quillt weisser, heisser Dampf aus diversen Spalten. In einiger Entfernung zu den Seen machten wir halt für eine kurze Mittagspause. 

Die nächsten Kilometer führten uns wieder durch ein altes Lavafeld entlang dem Mt Tongariro. Dann begann der Abstieg und wir freuten uns schon, dass es endlich ein “normaler” Wanderweg war und nicht diese Plastikgitter. Doch wie sich herausstellen sollte, hatten wir uns zu früh gefreut. Nach etwa 1km des Abstiegs setzten die Plastikgitter und Holztreppen wieder ein und ersetzten den bequemen Wanderweg durchgehend. Denn diese mit Kies gefüllten Plastikgitter fühlen sich hart wie Asphalt an und ein Abfedern der Füsse wird verunmöglicht. So schmerzten schon nach kürzester Zeit Mary’s Knie und einige Kilometer später auch die von Simon 🥲. Bis ganz unten am Berg und danach auch noch einige Teile unten durch den Wald mussten wir über diesen “Folterweg” laufen, insgesamt beim Abstieg sicher 5-6km. Glücklich endlich unten angekommen zu sein, mussten wir kurz darauf feststellen, dass das Ende der Wanderung nicht beim Ketetahi Car Park sondern etwa einen Kilometer davon entfernt war 😩.

Tongariro Alpine Crossing

Unser Fazit zu dieser Wanderung: Es war spannend einen Vulkan mal so aus der Nähe zu sehen und auch die blau-grünen Seen waren sehr schön zum anschauen. Diese blöden Plastikgitter/“Folterweg” und auch etwas die Holztreppen mit den unterschiedlich hohen Stufen haben diese “Tongariro Alpine Crossing”-Wanderung für uns jedoch nicht wirklich zu einem tollen, sondern vor allem zu einem sehr schmerzhaften Erlebnis gemacht 😳.

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Wellington

Unsere letzte Station führte uns in die Hauptstadt Neuseelands nach Wellington. Um genauer zu sein in einen kleinen Vorort namens “Wilton”. Während der Weg zur Hauptstadt bereits einige fiese Windungen und Steigungen beinhaltete, waren die letzten Meter hinauf nach Wilton enorme Konzentrationssache. Die, pro Seite einspurige, Strasse führte um viele verwinkelte Kurven einen steilen Hügel hinauf und war gespickt mit Stopp-Schildern. Zusätzlich war es, mehr oder weniger, erlaubt auf der Strasse zu parkieren, weshalb der eigentliche Weg sehr oft nur insgesamt knapp einspurig war. Ein Königreich für unseren Automaten! Dafür wirkte die Umgebung wie aus einem Film. Alle Häuser schmiegten sich so gut wie möglich an die Bergflanken und waren oft rundherum von (Regen-) Wald umgeben. Dieser Anblick erinnerte uns sofort an Bilder der brasilianischen Favelas. Aber in sauber, offiziell bewilligt, mehr Abstand oder viel mehr Ruhe und Sicherheit. Als uns Deirdre, unsere Airbnb-Gastgeberin, dann noch erläuterte, dass wir in fünf Minuten mit dem Auto in Downtown Wellington sein könnten, waren wir vollends sprachlos.

Bei einem weiteren, gescheiterten, Bolognese-mit-Fleisch-Essen, bereiteten wir die nächsten Schritte unserer Reise vor. Nebenbei erledigten wir auch den längst überfälligen Waschgang und verzierten die Unterkunft mit unserer makeshift Wäscheleine.

Eindrücke von Wellington

Mit dem Bus reisten wir am nächsten Tag hinunter nach Wellington. Leider gab es für diesen Tag keine Tickets mehr um die “Weta Workshops” zu besuchen und so begnügten wir uns mit einem Ausflug zum “Te Papa Museum”. Dabei handelt es sich um das offizielle Museum von Neuseeland, welches durch Steuern finanziert wird und somit keinen Entgelt für den Eintritt verlangt. In den nächsten Stunden lernten wir so mehr über die Entstehung von Neuseeland und seinem spannenden Tierreich. Wir konnten sogar Kiwis sehen! Wenn auch nur ausgestopft hinter einer Glasscheibe 😔. Die netten Worte von Ben, einem älteren Angestellten des Museums, trösteten uns aber wieder: anscheinend haben und werden die allermeisten Neuseeländer nie in ihrem Leben einen echten Kiwi zu Gesicht bekommen. Zu selten und scheu seien die kleinen, nachtaktiven und flugunfähigen Vögel. Sogar in den Zoos können die Tiere nur mit der kompletten Umkehrung des Tag- / Nacht-Rhythmus beobachtet werden.

Das traurige aber spannende Highlight unseres Museumsbesuchs war aber die Spezialausstellung “Gallipoli - The scale of our war”. Das Te Papa Museum hat hier in Zusammenarbeit mit Weta Workshops eine faszinierende Ausstellung zur Invasion auf Gallipoli aus der Sicht der Neuseeländer und Australier erstellt. Dieser Feldzug wird in unseren Gefilden maximal erwähnt und gilt meist einfach nur als temporärer “Knick” in der Laufbahn von Winston Churchill. Für Neuseeland hingegen war dies eine Tragödie und zugleich der Start einer eigenen Staats-Identität. Zudem war dies auch der Ursprung für die enge Freundschaft zwischen Australien und Neuseeland, welche noch heute immer im Alltag zu spüren ist. Neben all den intensiven Texten und Tonsequenzen, leisteten die Künstler von Weta Workshops wieder einmal ganze Arbeit. Immer wieder wurden, übermenschlich grosse, ultra detaillierte, Figuren aus den Erzählungen nachgebildet. Dabei waren neben Adern und Schweiss selbst feinste Häärchen auf den Ohren oder Händen der Figuren zu erkennen. Wow!

Zur Auflockerung der Stimmung rundeten wir den Besuch im Museum mit einem Abstecher in die Maori Geschichte von Aotearoa ab. Erstaunlicherweise war dies definitiv der schwächste Teil der Ausstellung. Allem Anschein nach, setzt das Museum hier eine grundsätzliche Kenntnis der Geschichte des einstigen Seefahrer-Volkes voraus, welche wir einfach nicht hatten. Die Ursprünge der Besiedelung der Inseln blieben uns also bis auf Weiteres verborgen.

Te Papa Museum

Unsere Route durch die Nordinsel

Auckland

Neuseeland

Hobbiton

Neuseeland

Maungatautari

Neuseeland

Wai-O-Tapu Thermal Wonderland

Neuseeland

Turangi

Neuseeland

Tongariro Alpine Crossing

Neuseeland

Waitomo Glowworm Caves

Neuseeland

Wellington

Neuseeland

In Den Süden 2
In Den Süden 1
In Den Süden 3

Ab in den Süden (der Sonne hinterher 🎶)

Am frühen Morgen des 24.12.2022 war es dann soweit und unsere sauteure Fahrt mit der Fähre stand auf dem Programm. Wir hatten extremes Glück, dass wir überhaupt noch einen Termin vor Februar 2023 (kein Witz!!) gefunden hatten und so sassen wir pünktlich um 07:15 Uhr im Auto vor dem Check-In. Nach langen Minuten des Wartens durften wir dann endlich in den Bug des Schiffs. Anders als in Kanada, war dieses für Autos mehrstöckig über diverse Rampen und Kurven ausgebaut. Die 3.5h der Überfahrt verbrachten wir schlussendlich im Café und stärkten uns für die Weiterreise auf der Südinsel. Als wir dann um den Mittag des 24. Dezember in Picton im Hobbit-Auto an Land rollten, schauten wir gestärkt dem nächsten Streckenabschnitt entgegen.

Welche Erlebnisse und Abenteuer uns wohl auf der Südinsel erwarten mochten?