Dienstag, 13. Dezember 2022
Palawan Island und Manila
Taucherparadies bei El Nido und Zwischenhalt in Manila.
Manila
Mit etwas Verspätung landete unser Flugzeug der Philippines Airlines auf dem internationalen Flughafen von Manila. Da unser Flug nach El Nido erst am nächsten Tag ging, schnappten wir uns unser Gepäck und machten uns auf die Suche nach einer lokalen SIM-Karte und einem Bankautomat. Wir dachten, sicher ist sicher, besorgen wir uns doch etwas Bargeld. Diese Entscheidung hat uns im Nachhinein sehr geholfen, denn in den Philippinen gilt nach wie vor sehr häufig „cash is king“ 💸. Nachdem wir beides besorgt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einer Fahrmöglichkeit zu unserem Hotel. In den Philippinen, wie auch in Singapur, gäbe es eigentlich „Grab“ (etwas wie Uber). Da jedoch auch nach einer halben Stunde Wartezeit uns kein Fahrer zugeteilt wurde, machten wir uns auf die Suche nach einem Taxi. Vor dem Stand der einzigen Taxigesellschaft mit Taxameter reihten wir uns in die lange Warteschlange ein. Nach einer geschlagenen Stunde waren wir endlich an der Reihe. Doch wie es der Zufall so will, kam dann genau kanpp 20min kein Taxi🤣🙈. Nun ja schliesslich kreuzte doch noch eines auf und ein etwas mürrischer Fahrer brachte uns zu unserem Hotel. Obwohl zuvor ein fixer Preis ausgemacht worden war, verlangte er beim Aussteigen nochmals die Hälfte mehr, da „das Gepäck zu schwer war“ 🙄🤷♂️. Müde von der langen Reise hatten wir keine Lust zum Diskutieren und bezahlten den Aufpreis von ca. 2.50 CHF.

Nach einer kurzen Nacht brachte uns ein über die Hotelrezeption bestelltes Taxi schliesslich wieder zum Flughafen. Waren die Strassen am Vorabend noch komplett verstopft, so waren wir am Morgen in null Komma nichts wieder am Flughafen. Auf der kurzen Fahrt erklärte uns der Fahrer er würde auch gerne auf eine Nachbarinsel wie Palawan reisen, für ihn sei das jedoch zu teuer, da er noch seinen Sohn während dessen Ausbildung an der Universität unterstütze. Wie zur Bestätigung, dass sich einheimische kaum ein Taxi leisten könnten, knatterte in diesem Moment ein „Jeepny“ an uns vorbei. Dieses Gefährt ist ein verlängerter Jeep „made in Philippines“, aber statt einer einfachen Rückbank werden zwei sich gegenüberliegenden Sitzbänken angebracht. Insgesamt finden somit ca. 20 Personen dicht zusammengedrängt Platz. Wie ein Bus fährt diese Blechbüchse durch die Strassen und bringt die Menschen gegen ein kleines Entgeld an die gewünschte Stelle. Man könne überall zusteigen und aussteigen. Wie sich das Ganze genau abspielt, konnte unser Fahrer uns jedoch nicht verständlich erklären. Der Jeepny oder ein Mofa sei das häufigste Fortbewegungsmittel der Arbeiter in den Philippinen, wurde uns erläutert. Wir waren jedoch froh, dass wir uns mit unserem Gepäck nicht dort hineinquetschen mussten!
Reise nach El Nido
Es gibt zwei Varianten um von Manila nach El Nido zu kommen. Variante A: Ein kurzer (und günstiger!) Flug nach Puerto Princessa und anschliessend eine 5-6h Fahrt über holprige Landstrassen mit einem Van oder Variante B: Ein, eher seltener, Direktflug mit Air Swift. Da wir uns die lange Fahrt mit dem ganzen Gepäck nicht antun wollten, entschieden wir uns für die etwas teurere Variante B. Air Swift brachte uns mit einem kleinen Propeller-Flieger mit 72 Sitzplätzen sicher ans Ziel. Gegenüber unserem Flug von Bonaire nach Aruba, war dieses Flugzeug richtig gigantisch 😉! Und dennoch: hier erlebten wir zum ersten mal, dass auch unser Handgepäck gewogen wurde… und bezahlten dafür einen ordentlichen Aufpreis!
Nachdem wir unser Gepäck wieder hatten, suchten wir auch hier nach einer Fahrmöglichkeit. Die Vans am kleinen Flughafen waren alle von Hotels. Da wir jedoch ein Airbnb gebucht hatten, blieb uns keine andere Möglichkeit als auf ein Tricycle zurückzugreifen. Dabei handelt es sich um ein altes, untermotorisiertes Motorrad, an welches eine kleine Seitenkabine Marke Eigenbau angeschweisst und mit einem Mini-Gepäckträger versehen wurde. Erstaunlicherweise war die alte 125er-Kawasaki stark genug, um unsere 70kg Gepäck, unseren Fahrer und uns, sowie den ganzen Aufbau den Berg hochzuschleppen 🤔. Ein Hoch auf japanische Technik und philippinische Bastelarbeit!

Da unsere Unterkunft für die nächsten Tage keine konkrete Adresse hatte, wurden wir im Vorfeld informiert, dass wir einfach bei „The Bazar“ aussteigen sollten. Dort angekommen, zwängten wir uns aus dem Seitenaufbau des Tricycles und banden das, mit einer Schnur gesicherte, Gepäck los. Etwas unschlüssig, wie wir nun unser Airbnb finden, schauten wir uns um. Gerade als wir zu einem nahe gelegenen Restaurant gehen wollten, um mit dem Host Kontakt aufzunehmen, kam eine Frau auf uns zu. Ob er Simon sei, wollte sie wissen. Nach Bestätigung unsererseits führte sie uns in ein kleines, doppelstöckiges Gebäude. Leider sei der Strom bereits seit dem Vorabend ausgefallen und käme aber, hoffentlich, am späteren Abend zurück. Vermutlich sei er dann am Morgen jedoch wieder weg. Wie die meisten Gebäude in El Nido, war auch diese Unterkunft nicht mit einem Generator ausgestattet. Bei den häufigen Stromausfällen (anscheinend seien es „Brownouts“ und keine „Blackouts“) ist man somit stromlos, und auch häufig ohne Wasser, da die Pumpen ohne Strom nicht funktionieren. Immerhin gab es einen Kanister mit Wasser für solche Fälle.
El Nido
Nach dem Abladen des Gepäcks in unserer dunklen, heissen Unterkunft machten wir uns auf El Nido zu entdecken. Die Strasse vor unserer Unterkunft führte uns vorbei an vielen kleinen Häusern, Strassenhändlern, Schnorchel-Tour-Anbietern und innerhalb 5min zum Strand. Als wir dort ankamen, war dieser, abgsehen von ein paar wenigen Badegästen am anderen Ende, menschenleer. Verwundert, dass so wenig los ist, liefen wir den ganzen Strand entlang. Dabei fanden wir auch nur zwei offene Strandbars. Eine war komplett voll, also begaben wir uns in die andere. Bei einem kühlen Erfrischungsgetränk belauschten wir ein Gespräch des Barbesitzers mit einem Gast. Dieser beschwerte sich, dass es keinen Strom gibt. Der Barbesitzer meinte dann, es sei schon die ganze Woche so, dass es tagsüber keinen Strom gibt, und dann erst abends für kurze Zeit. Das komme in El Nido oft vor. Na das kann ja heiter werden, dachten wir uns 😅. Da wir am nächsten Tag die Theorie für unseren Advanced Open Water Diver-Kurs lernen wollten, waren wir darauf angewiesen unsere Handys laden zu können. Als wir die Strandbar verliessen, wimmelte es auf einmal von Menschen um uns herum. Gefühlt alle Touristen aus El Nido waren auf Ausflügen und wurden nun an den Strand zurückgebracht. Auf einmal gab es auch diverse Strandhändler, die von Arm- und Fuss-Kettchen, über Dry Bags bis hin zu Sonnenbrillen alles anboten. Selbstverständlich auch dann wenn du ganz offensichtlich bereits eine Sonnenbrille auf der Nase trägst 🤷♂️. Um dem Trouble etwas zu entgehen, bliesen wir zum Rückzug. Im Schein unserer zusammenklappbaren, solargeladenen LED-Laternen fingen wir an die Theorie für den Tauchkurs zu büffeln. Schnell wurde uns klar, dass wir wohl noch den nächsten Tag damit verbringen würden. Und so war es auch. Gegen Mittag des darauffolgenden Tages machten wir uns auf zum Palawan Dive Center um unseren Ausbildner zu treffen und die gewünschten Papiere auszufüllen. Die Route führte uns durch die „Touristenstrasse“, an welcher die meisten Hotels und Restaurants angrenzen. Nach den Formalitäten liessen wir den Tag am „Las Cabanas“ Beach ausklingen. Als wir zu unserer Unterkunft zurückkamen, war die ganze Strasse erleuchtet. Der Strom war zurück und blieb auch für den restlichen Aufenthalt ☺️.
Eindrücke von El Nido
Tauchen für Fortgeschrittene
Um weitere Erfahrungen und vertieftes Wissen im Tauchen zu erlangen, entschieden wir uns den Advanced Open Water Diver-Kurs zu absolvieren. Matteo, unser Tauchlehrer, führte uns während 2 Tagen zielsicher durch diesen Kurs. Unter anderem Stand „Unterwater Navigation“, „Peak Performance Buyoncy“, als auch ein „Deep Dive“ auf dem Programm. Ausserdem 2 weitere Dives, welche man aus verschiedenen Adventure Dives auswählen konnte. Wir entschieden uns für „Underwater Photography“ und „Drift Diving“. Während dem „Underwater Photography“-Dive durften wir das erste Mal mit Kameras tauchen und damit die fantastische Wasserwelt festhalten. Auch in den darauffolgenden Tauchgängen inkl. dem „Deep Dive“ waren die Kameras dabei. Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie die Farben, allen voran Rot, mehr und mehr an Farbe verloren, je tiefer man ging. Auf 30m erschien das knallrote Bandana von Simon plötzlich komplett grau. Erst beim Beleuchten mit einer Taschenlampe kam die rote Farbe zurück. Auch eindrücklich zu sehen, eine PET-Flasche die erst auf 30m Tiefe mit etwas Luft über den Regulator (das Mundstück eines Tauchers) gefüllt wurde, war an der Oberfläche des Wassers knallhart und platzte fast. Die Luft war 4-fachem Druck ausgesetzt und hatte sich beim Aufstieg in der Flasche entsprechend ausgebreitet. Mit eine lauten Knall entwich selbige dann, als wir den Deckel an der Oberfläche aufschraubten.
Tauchen in El Nido
Zu den verschiedenen Dive-Sites kamen wir per Boot. Morgens um 8 Uhr ging es los und gegen 16 Uhr kamen wir wieder zurück. Neben uns waren auch jeden Tag einige „Discovery Diver“ (eine Art „Schnupper-Tauchkurs“) und „normale“ Taucher an Board, welche mit anderen Divemastern tauchen gingen. Während des letzten Tauchgangs des Vormittags (es waren jeweils 2 am Vormittag und einer am Nachmittag) wurde für die gesamte Gruppe auf dem Boot gekocht und am Heck frischer Fisch grilliert. Am zweiten Tag hatten wir so viel Spass beim Tauchen, dass wir Matteo kurzerhand fragten, ob wir am nächsten Tag nochmals mit ihm als Divemaster tauchen könnten. Da dies kein Problem war, gab es einen weiteren Tag mit 3 “Fun Dives” für uns als frischzertifizierte Advanced Open Water Diver 😊. Dies aber nicht mehr alleine sondern zusammen mit Matteo und seiner Frau, die ebenfalls Divemaster ist und deren Namen wir leider nicht verstanden haben, sowie Michael einem Deutschen, der auch bereits die 2 Tage zuvor mit auf dem Tauchboot war und Noora, der Finnin, welche sich bei Palawan Divers zum Divemaster ausbilden lässt.
Unsere Tauchorte
Da man nach dem Tauchen mind. 18h nicht fliegen sollte, legten wir noch einen Blogtag in El Nido ein. Danach ging es wieder mit einem Tricycle an den El Nido Flughafen und von dort mit Air Swift zurück nach Manila. Vor unserem nächsten Flug, der uns noch viel weiter in den Süden führen sollte (mehr dazu im nächsten Beitrag 😉), verbachten wir nochmals eine Nacht in der vollgestopften, wusligen Millionenstadt Manila. Wir waren froh, bald wieder etwas ruhigere Gefilde zu besuchen.









































































































































































